| So fing alles an ... | |||||||||
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	Im Jahre 1927 schlossen sich einige musikliebende Männer aus unserer 
	Gemeinde zusammen und gründeten den heutigen Musikverein. Drei 
	Feuerwehrhornisten aus der Freiwilligen Feuerwehr – Albert Bürker, Ernst 
	Junger und Adam Krauß – fassten damals den Entschluss, eine Musikkapelle zu 
	gründen und legten den Grundstein in der elterlichen Wohnung des Kassiers Albert 
	Bürker mit 15 Deutschen Reichspfennigen. Weitere musikliebende junge Männer 
	wurden zur Beratung mit herangezogen und bereits im Winter 1927 wurde 
	musiziert. | |||||||||
|  Dirigent Thomas Bengel | 
    Energisch suchte man nun nach einem Dirigenten. Kapellmeister 
	Thomas Bengel aus Wurmlingen erklärte sich bereit, die jungen Musiker 
	auszubilden. Gemeinsam wurde festgelegt, zunächst neun Instrumente, ein 
	Schlagzeug und später eine Es-Klarinette zu kaufen. Ein Problem war die 
	Geldbeschaffung zur Bezahlung der Instrumente. Nach langem Suchen konnte von 
	einem Weilheimer Bauern ein Darlehen von 1.000 Reichsmark aufgenommen 
	werden. Durch einen monatlichen Beitrag von 2,50 RM je Musiker wurde die 
	Finanzkraft weiter gestärkt und durch fleißiges Üben war es möglich, dass 
	die Kapelle bereits 1928 erstmals öffentlich auftrat. | ||||||||
| Der Beginn des 2.Weltkrieges setzte der stetigen 
	Aufwärtsentwicklung des Vereins jedoch ein jähes Ende. Durch die Einberufung 
	fast aller Musiker kam das Vereinsleben zum Stillstand. Insgesamt 12 
	Musikkameraden kehrten nicht mehr aus dem Krieg zurück. Dieser Verlust traf 
	den Verein sehr schwer. Doch bereits am 2.September 1946 wurde der Verein 
	nach hartem Ringen mit der Militärregierung und mit deren Zustimmung vom 
	8.August 1946 wieder ins Leben gerufen. | |||||||||
| Das Genehmigungsverfahren war damals aufwändig und schwierig. Es mussten viele Fragen über die Mitglieder des Vereins, besonders über die Vereinsleitung einschließlich des Ausschusses beantwortet werden. Endlich, am 16.April 1947 wurde die Genehmigung von der Militärregierung erteilt, mit der Auflage, dass jede Änderung in der Vorstandschaft wieder genehmigungspflichtig sei. Noch am selben Tag stellte der Bürgermeister dem Verein den Bürgersaal im Rathaus als Übungslokal sogar kostenlos zur Verfügung. Und dies ist bis heute so geblieben. Der frühere Kapellmeister Thomas Bengel hatte die 
	Kriegszeiten unversehrt überstanden. Er war bereit, die von ihm im Jahr 1927 
	aufgebaute Kapelle erneut zu übernehmen. |  | ||||||||
|  Festzug nach dem 2. Weltkrieg | Viele junge Leute zeigten großes Interesse, ein Instrument zu erlernen und im Verein mitzuspielen. Leider fehlten aber jetzt wieder Instrumente. Dank des Kassiers, Albert Bürker, ist es dann aber gelungen, von der Werkskapelle Himmelwerk AG zunächst leihweise Instrumente zu bekommen. Nun ging der Dirigent mit neuer Mannschaft und Hochdruck wieder an die Arbeit. „Übung macht den Meister, und wenn es über Steine geht.“, so steht’s in unserem Protokollbuch geschrieben. | ||||||||
| Das Vereinsleben nahm so nach und nach wieder seinen geregelten Gang. Weihnachtsfeiern, Frühjahrsfeiern und Kinderfeste gab es bald wie früher. Intensive Probenarbeit, Freude an der Musik und Kameradschaft innerhalb der Aktiven schufen die Voraussetzung dafür, dass der aufwärtsstrebende Musikverein immer mehr ins Blickfeld der Öffentlichkeit rückte. | |||||||||
| Verbindungen zu Nachbarvereinen wurden aufgenommen und Freundschaftsbande geknüpft. Auch gemeinsame Ausflüge stärkten das Zusammengehörigkeitsgefühl. An den Veranstaltungen nahm die Bevölkerung regen Anteil und unterstützte dadurch finanziell die Vorhaben des Vereins, so dass im Laufe der Jahre viele neue Instrumente angeschafft werden konnten. 
	In den folgenden Jahren wurde der Musikverein innerhalb der 
	Gemeinde ein nicht mehr wegzudenkender Kulturträger, nicht nur für Musiker 
	sondern für alle Bürger. Mitbürgern wird mit einem Ständchen zum Geburtstag 
	oder zum Hochzeitstag gratuliert, bei kirchlichen Feiern und dem 
	Volkstrauertag wirken die Musiker regelmäßig mit und der Abschlussabend des | |||||||||
|  45jähriges Vereinsjubiläum | 
    Blumenschmuckwettbewerbs wird jedes Jahr musikalisch umrahmt. 
	Auch die Tagwache um 6.00 Uhr (bzw. inzwischen um 7.00 Uhr) am 1. Mai und 
	ein Weihnachtsliederspielen bzw. kleines Weihnachtskonzert unterm Tannenbaum 
	am Heiligen Abend gehören schon lange zu den selbstverständlichen 
	Veranstaltungen für die Musiker. Nicht mehr aus dem Weilheimer Leben 
	wegzudenken ist auch das Vatertagsfest, das seit 1973 am Himmelfahrtstag auf 
	der Kreßbacher Alm und seit 1994 auf dem Weilheimer Grillplatz abgehalten 
	wird, sowie das Straßenfest beim Rathaus, das 1976 an die Stelle des 
	Kinderfestes getreten ist. Eine lange Tradition haben auch die regelmäßigen 
	Altpapiersammlungen. Früher wurde dazu noch ein- bis zweimal jährlich 
	Metallschrott gesammelt und dann im Schulhof hinterm Rathaus nach 
	Metallarten und Wertigkeit sortiert. | ||||||||
|  | Von 1976 bis 1991 stand der Musikverein unter der Führung von Karl-Heinz Burkhart. Für seine äußerst engagierte und erfolgreiche Arbeit wurde er 1997 zum Ehrenvorsitzenden des Musikvereins ernannt. In die Ära von Karl-Heinz Burkhart fielen vielfältige Aufgaben, zum Beispiel das 50jährige Jubiläum sowie die Musikfeste 1982 und 1987. Außerdem wurde das ehemalige Gemeindebackhaus durch den Verein renoviert und diesem von der Stadt Tübingen als Geräteraum zur Verfügung gestellt. Dies wurde notwendig, da der Musikverein nach und nach viele Geräte und Bewirtschaftungsgegenstände angeschafft hatte, die zur Durchführung von Festen notwendig sind. | ||||||||
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	In dieser Zeit wurden auch wieder alte traditionelle 
	Veranstaltungen ausgegraben, wie Konzerte und Theaterspiel. Zuerst beides 
	gemeinsam im Frühjahr in der Ludwig-Krapf-Halle in Derendingen. 1988 machte 
	es die neue Mehrzweckhalle in Weilheim dann möglich: nach 19 Jahren (früher 
	im Weilheimer Kneiple-Saal) konnte der Musikerein erstmals wieder in 
	Weilheim selbst ein Konzert aufführen.  | |||||||||
| Dieses erste Stuhlkonzert hatte gleich einen besonderen Stellenwert – Ortsvorsteher Roland Glaser und Pfarrer Heinrich Mohr weihten die Fahne ein, die dem Verein vom Ehrenvorsitzenden Karl Groß zum 60jährigen Vereinsjubiläum geschenkt wurde. Seit dieser Zeit findet im Winter regelmäßig eine Musikveranstaltung mit Theaterspiel statt, aufgeführt von der Theatergruppe des Musikvereins. Seit 1983 steht die Musikkapelle unter der musikalischen Leitung von Jürgen Jubl. Durch seine äußerst qualifizierte Arbeit hat die Kapelle in dieser Zeit musikalisch große Fortschritte gemacht. Jürgen Jubl ist seit über 30 Jahren Dirigent der Musikkapelle. |  | ||||||||
| Mit Stolz präsentierten die Weilheimer Musiker am 10. September 1995 beim Straßenfest ihre neuen Uniformen. Nach nahezu 15 Jahren war ein Wechsel des Outfits von grauer auf schwarze Hose, von roter auf blaugemusterte Weste und von blauem Sakko auf bordeaux-roten einfach nötig. Das ist bis heute die Uniform der Musiker. | |||||||||
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	 Für die Musiker und die nachfolgenden Generationen wird dies weiterhin Anlass und Verpflichtung sein, sich mit Elan und Tatkraft zum Wohle des Vereins, der Musik und unserer dörflichen Gemeinschaft einzusetzen. | ||||||||
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 1927 – 1946 Ernst Junger † 1946 – 1966 Karl Groß † 1967 – 1968 Manfred Efferenn 1968 – 1975 Wilhelm Böbel † 1976 – 1991 Karl-Heinz Burkhart 1991 – 1997 Prof. Dr. Jost Reischmann 1997 – 2012 Jürgen Trescher 2012 – 2024 Anja Theurer 2024 – heute Johanna Eichermüller | |||||||||
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	Karl Groß 
    * 04.03.1907  † 03.10.1991 |  | ||||||||
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    Wilhelm Böbel 
    * 23.02.1916  † 06.08.1995 |  | ||||||||
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